Mein Kater Bully hat seit 2008 Diabetes, da war er 8 Jahre alt.
Es fiel mir auf, dass er Unmengen von Wasser schlabberte und sehr viel urinierte. Riesige Klumpen im Katzenstreu. Wollte vermehrt schlafen und wurde richtig träge.
Da sind wir erst einmal zum Tierarzt und die Diagnose fiel schnell – Diabetes.
Nun hat mich erst mal die Angst gepackt. Schaffe ich das? Wie verkraftet der Kater das alles?
Zuerst hat mir der TA geraten 2 x tgl. Caninsulin zu spritzen und nach 3 Wochen zur Kontrolle zu kommen.
Mit wurde gezeigt, wie ich spritzen kann, ohne das Bully verrückt spielt. Zum Glück hat er schnell gemerkt, dass ich ihm nur helfen will.
Leider ging der Blutzuckerwert mit Caninsulin nicht genug herunter. Wie ich im I-Net nachlesen konnte, spricht nicht jede Katze gut darauf an.
Also habe ich eigenmächtig auf Lantus umgestellt. Gegen den Rat meines TA. Das Ergebnis war sehr gut. Mit Lantus habe ich den BZ Wert unter 100 mg/dl bekommen.
Auch habe ich begonnen zu Hause den Blutzuckerwert hzu messen. Dazu habe ich mir ein Blutzuckermeßgerät besorgt und nach kurzer Übungszeit konnte ich auch in Bullys Ohr pieksen, um einen Bluttropfen zum messen zu bekommen.
Nun geht es immer weiter, der Kater und ich haben uns daran gewöhnt, dass seit gut 4 Jahren gemessen und gespritzt werden muss.
Die teuren Teststreifen ersteigere ich immer bei Ebay.
Wenn der Blutzucker zu hoch ist spritze ich etwas mehr und wenn eine Unterzuckerung droht bekommt er etwas Jubin (Zuckerlösung) auf die Vorderpfoten zum ablecken.
Erstaunlich ist auch, wenn er sehr großen Durst hat, ist sein Blutzucker zu hoch und wenn er eine Unterzuckerung hat, kommt er an und sagt Bescheid. Er hat dann ein ganz spezielles Miauen, das besagt: Los – Messen – Jubin und Futter!
Was auch sehr geholfen hat: IMMER ein Leckerli zum Abschluß.
Also den Kater auf seinen Platz in der Küche (Arbeitsplatte immer auf den gleichen Platz, das ist wichtig) heben – Ohr anpieksen – BZ messen – Lantus spritzen – Leckerli geben und als letztes den Kater vom Behandlungsplatz heben. Dann gibt es erst Futter.
Das finde ich wirklich großartig, wie ihr zwei das alles händelt!
Und das nun schon über eine so lange Zeit, ohne dass Bully sich gegen die Behandlung auflehnt. Bestimmt ist es so, dass er spürt, wie sehr du ihm damit hilfst.
Ich wünsche dir einen schönen 2. Advent,
liebe Grüße von Christina
Unser großes Glück war auch, dass Bully schon mit 8 Wochen zu uns kam und so auf mich und meinen Mann geprägt ist. Und dann 7 Jahre eine reine Wohnungskatze. Das schweißt auch zusammen. Jetzt ist er Freigänger und kommt immer zur rechten Zeit Heim und ist nach wie vor nicht starrsinnig.
Ich gehe mal zu ihm und knuddel eine Runde 😉
Er spürt eure Fürsorge und genießt sie mit Sicherheit. Mach weiter so !!! *Daumenhoch*
liebe Grüße
Da hast du viel gelernt in den letzten 4 Jahren. Klasse, wie du das hinbekommen hast bzw. wie ihr da zusammen ein Team seid, um das auf einem guten Level zu halten. Bin sehr erstaunt – Hut ab!
Hallo Marion, mit diesem Beitrag hoffe ich auch andere zu motivieren, die Diabetes Erkrankung bei ihren Tieren offen anzunehmen. Ich weiß noch ganz genau, wie die Ängste an mir zerrten.
Leider erkranken immer mehr Katzen und Hunde an dieser Krankheit.
Ja, verstehe.
Warum das wohl so ist, dass immer mehr Katzen und Hunde Diabetes bekommen? Seltsam.
Ich bin der Meinung, das es mit der industriell hergestellten Nahrung zu tun hat.
Wahrscheinlich wird das Immunsystem über Generationen immer schwächer.
Aber genau kann ich die Frage auch nicht beantworten.
Es ist sicher wie bei uns Menschen, immer mehr wird diagnostiziert und auch versucht zu behandeln. Vor 50 Jahren ging man ja auch mit der Diabetes ganz anders als heute.
Und Tiere hatten bei weitem nicht den Familienstellenwert wie heute.